Teilstorno im Affiliate-Marketing
Im Rahmen meiner Gespräche mit Affiliates kam mehrfach der Punkt auf, wie denn Teilstornos (d.h. ein Kunde behält nicht alle Produkte einer Bestellung, sondern sendet einen Teil davon zurück) im Rahmen des Affiliate Marketings behandelt werden – hier vermuteten einige Publisher, dass ein Sale, bei dem Teile zurückgeschickt wurden, von Merchants oftmals pauschal storniert wird und der Publisher leer ausgeht.
Rechtlich gesehen hat der Publisher jedoch einen Anspruch auf eine entsprechende (anteilige) Vergütung auch bei einer Teilrücksendung. Jedoch ist es bei vielen Programmen für Publisher nur schwer festzustellen, wann es sich bei einem freigegebenen Sale um eine Teilstorno-Vergütung (d.h. reduzierte Provision) handelt, da im Rahmen der Kennzeichnung in den Netzwerken oftmals „Teilstorno“ nicht vermerkt wird (sondern einfach nur Freigabe) und der Sale ja mit der Bestätigung entsprechend überschrieben wird, so dass man nicht mehr nachvollziehen kann, wie hoch der ursprüngliche Bestellwert war – selbst beim Basket-Tracking z.B. via Tradedoubler habe ich auch bisher noch nicht verstanden, wo man diese Reduzierung im „regulären“ Publisher Frontend denn sehen könnte.
Teilstorno-Test:
Um besser zu verstehen, ob die Teilstorno-Thematik wirklich ein größeres Thema ist, bei dem Publisher Provisionen nicht ordnungsgemäß erhalten, habe ich einen Quick-and-Dirty-Test mit 5 Programmen gemacht – und ich kann die Publisher beruhigen: alle 5 Programme (Bücher.de, Mytoys.de, Schwab.de, C&A.de und xxx.de) haben den Test bestanden! Einen Shop habe ich per xxx unkenntlich gemacht, da hier die Teil-Rücksendung gar nicht berücksichtigt wurde, sondern die Affiliate-Vergütung auf den ursprünglichen Rechnungsbetrag ausbezahlt wurde, so dass die Publisher zu Unrecht eine höhere Provision erhalten haben.
Und noch etwas sehr positives, was ich erwähnen möchte: Im Rahmen des kleinen Testszenarios ist mir ein Fehler unterlaufen, da zeitnah zu dem C&A Testkauf ein anderer Sale mit ähnlichem Wert in dem Publisher-Account eingegangen ist, so dass ich die Transaktions-ID verwechselt habe. Dummerweise wurde auch gerade dieser Sale storniert. Zur Klärung des Komplettstornos habe ich dann bei der C&A betreuenden Agentur (metaapes) angerufen – und hier bin ich auf einen Account Manager gestossen, der sich in meinen Augen sehr für die Transparenz und die Belange der Publisher einsetzt und super kooperativ war – er hat mir umgehend Screenshots von agenturinternen Daten meiner Sales mit Detailinfos geschickt – und dabei ist eben auch die Verwechslung der Bestell-ID aufgefallen ;-). Also Kompliment an den tollen Publisher-Support nach Duisburg!
Die nächsten Schritte:
Ich würde es jetzt eigentlich dabei belassen und bin guter Dinge, dass im Teilstorno-Bereich ordentlich abgerechnet wird – sollten jedoch Publisher konkret Programme benennen können, bei denen die Teilstornos nicht korrekt abgerechnet werden, können wir gerne dann auch in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule einen größeren Test aufsetzen. Aber ich denke, es macht nur Sinn, wenn es wirklich konkrete Fälle gibt – gerne diese Fälle per Mail an feedback @ insight-m.de senden.
Bei Misterspex ist das extrem. Da werden gerne 5-10 Brillen bestellt und alle bis auf eine zurückgeschickt und dann alles storniert. Ich hab das Stornoquote von über 70%. Macht nicht wirklich Spaß…
Vielen Dank – bitte testet das selbt einmal komplett durch (d.h. bestellen, Teile zurücksenden und dann schauen, was vergütet wurde). Und wenn es Unstimmigkeiten gibt, können wir das in größerem Rahmen testen. Nach Gesprächen mit 2 Netzwerken gehe ich davon aus, dass die Netzwerke so einen umfassenden Test auch finanzieren würden. Aber wir brauchen eben konkrete Fälle.
Bei Goertz.de gibt es keinerlei Teilstornos. Telefonische Anfrage bei onmacon.de: „Es ist technisch zu umständlich Teilstornos zu übergeben“.